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Donnerstag, 09.10.2025

„Unit Dose“ in erster Apotheke im Einsatz - Ausweitung geplant

Franziskus Stiftung modernisiert Arzneimittelsystem: Digitalisierungsschub stärkt Patientensicherheit

 

 

Die St. Franziskus Stiftung Münster setzt einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung und Patientensicherheit: In der zentralen Krankenhausapotheke am Standort Ahlen wird ein hochmodernes Unit-Dose-System eingeführt. Damit werden feste orale Arzneimittel wie Tabletten, Dragees oder Kapseln künftig automatisiert patienten-individuell verblistert und dokumentiert. Die Franziskus Stiftung investiert in das Pilotprojekt und plant die Nutzung in allen Kliniken.

Der Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster Dr. Nils Brüggemann (Vorsitzender, auf dem Bild links), Dr. Christian Frank (2.v.l.), Dr. Ulrich Knopp (r.) trafen sich mit Annika Wolter (Regionalgeschäftsführerin Münster, 2.v.r.), Dr. David Lewers (Kaufmännischer Direktor Str. Franziskus-Hospital Münster, 3.v.r.) und Georg Rosenbaum, dem leitenden Apotheker der medicalORDERpharma Krankenhausapotheke in Ahlen (3.v.l.), um das Skalierungspotential auf weitere Kliniken zu erörtern.

Der Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster traf sich nun in Ahlen mit dem leitenden Apotheker der Krankenhausapotheke medicalORDERpharma, um erste Erkenntnisse rund um die Systemumstellung und mögliche Skalierung innerhalb des Stiftungsverbunds zu diskutieren. Im Rahmen des neuen Systems wird die gesamte Medikation eines Patienten – sowohl oral als auch parenteral – digital erfasst, von Ärzten verordnet und von Apothekern überprüft. Diese prüfen die Arzneimittel auf mögliche Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und gleichen die Medikation mit Diagnosen und Laborparametern ab. Nach dieser pharmazeutischen Validierung wird die orale Medikation direkt an die Krankenhausapotheke übermittelt, wo ein computergesteuerter Automat die Arzneimittel patientenindividuell in Blistertütchen zusammenstellt.

 

Dabei gilt es, die sogenannten „5 R-Regeln“ in der Medikamentenverabreichung zu beachten und korrekt umzusetzen:

•           Richtiger Patient

•           Richtiges Arzneimittel

•           Richtige Dosierung

•           Richtige Applikationsart

•           Richtiger Zeitpunkt

 

Mehr Sicherheit und Transparenz

Nach der Verblisterung werden die einzelnen Einheiten durch ein optisches Kontrollsystem überprüft und fotografisch dokumentiert. Dies ermöglicht jederzeit einen Abgleich zwischen ärztlicher Verordnung und tatsächlicher Verblisterung. Patienten erhalten künftig statt herkömmlicher Dosetten kleine Blistertütchen, die mit Patentenname, Geburtsdatum, Klinik und Station sowie der exakten Medikamentenbezeichnung und dem Einnahmezeitpunkt versehen sind.

Ein aufgedruckter QR-Code bietet den Patientinnen und Patienten und allen anderen am Prozess beteiligten Berufsgruppen zusätzlich Zugang zu weiterführenden Informationen wie dem digitalen Beipackzettel. Dies erhöht nicht nur die Transparenz für Patienten, sondern auch für alle am Therapieprozess beteiligten Berufsgruppen.

 

Vorteile für Patienten und Personal

Das neue System bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Es erhöht die Patientensicherheit durch die eindeutige Zuordnung und digitale Kontrolle der Medikamente und entlastet gleichzeitig das Pflegepersonal, das bislang – insbesondere in den Nachtdiensten – viel Zeit für das manuelle Stellen von Arzneimitteln aufwenden musste. Darüber hinaus verbessern sich aufgrund automatisierter und geschlossener Prozesse unter kontrollierten Raumluftbedingungen die hygienischen Bedingungen für das Zusammenstellen der Arzneimittel.

 

Investition in die Zukunft

Für die Einrichtung der neuen Abteilung investierte die Franziskus Stiftung, über das St. Franziskus Hospital Münster als Inhaberin der Apothekenbetriebserlaubnis, rund 2,6 Millionen Euro. Ein Teil dieser Summe wird durch Fördergelder des Bundes im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) abgedeckt. Ab Oktober 2025 startet die Versorgung des Franziskus-Hospitals  in Münster, perspektivisch plant die Franziskus Stiftung die Belieferung weiterer Kliniken.